Antimon - Antimonit - Stibnit - Rohkristall
Bis ins 17. Jh. waren Stibium und Antimonium gleichbedeutend für das Mineral Antimonit und das Metall Antimon. Der Begriff Antimon wird auf das arabische wort itmid oder alithmidun zurückgeführt, aus welchem der lateinische Begriff antimonium abgeleitet wurde. Eine andere Deutung legt nahe, dass der Name Antimon auf das spätgriechische anthemon (Blüte oder das Ausgeblühte) wegen der stengelartigen Form der Kristalle zurückgeht. Die griechischen Begriffe Stibium, Stimmi und Stibi wurden erstmalig vom griechischen, jedoch in Rom praktizierenden Pharmakologen und Botaniker Pedanius Dioscorides (40 - 90 n.Chr.) in seinem Buch Materia Medica erwähnt und von dem zur selben Zeit lebenden Historiker Plinius d.Ä. (23 - 79 n.Chr.) in seiner Historia Naturalis als Stibi bezeichnet. In die Blütezeit der Alchemie im 16. Jh. fällt der Begriff Lupus metallorum oder der Wolf der Metalle, da Antimon das Gold aus einer geschmolzenen Metallmischung trennen und scheinbar fressen kann. Die ersten europäischen Bergbaubegriffe für Antimonit waren Spiess-Glaserz (Brückmann, 1727), Spitsglasmalm, Minera Antimonii, Antimonium Sulphure mineralisatum (schwedisch, Wallerius, 1747), Grauspiessglaserz, Grauspiessglauerz, Antimonglanz (Bergbau Deutschland), Stibine (franz., Beudant, 1832), Antimonit (Haidinger, 1845) und Stibnite (engl., Dana, 1854). Italienische Bergleute der Antimongrube Cetine in der Toscana bezeichneten Antimonit aufgrund seines schwarzen Glanzes als "minerale diabolico".
Stibnit ist ein Antimonsulfid mit der chemischen Formel Sb2S3. Es tritt überwiegend in langgestreckten, geraden, schlanken, säuligen, weniger häufig in deformierten (gebogenen oder wellig-geknickt wirkenden) Kristallen auf. Das Kristallsystem ist orthorhombisch. Die Endflächen der Kristalle sind meist komplex ausgebildet. Die Kristalle bilden oft radial- und wirrstrahlige Aggregate. Des Weiteren tritt Stibnit körnig oder sehr feinmassiv auf. Zwillinge sind selten. Manche Kristalle sind gestreift, andere zeigen auf den Spaltflächen einen höheren Glanz.
Das Mineral ist stahlgrau bis silberfarben, hat metallischen Glanz und zeigt oft Irideszenz, der Strich ist bleigrau. Stibnit ist stark anisotrop. Der Bruch ist muschelig, dünnere Blättchen sind leicht flexibel, jedoch nicht elastisch. Die Härte beträgt 2, die Dichte 4,63. Stibnit ist dimorph mit Metastibnit.
Länge ca. 60mm